Geschichtsunterricht an der Alemannenschule Wutöschingen
Individuality as a factor to be respected in education has a double meaning. In the first place, one is mentally an individual only as he has his own purpose and problem, and does his own thinking. […] In the second place, there are variations of point of view, of appeal of objects, and of mode of attack, from person to person. When these variations are suppressed in the alleged interest of uniformity, and an attempt is made to have a single mold of method and study and recitation, mental confusion and artificiality inevitably result. Originality is gradually destroyed […]. […]
Hence a democratic society must, in consistency with its ideal, allow for intellectual freedom and the play of diverse gifts and interests in its educational measures.
John Dewey, amerikanischer Philosoph, in Democracy and Education (1916)
Update vom 6. Juni 2019: Die Alemannenschule Wutöschingen hat am Mittwoch, den 5. Juni 2019 den Deutschen Schulpreis 2019 (Zweitplatzierung) von der Robert Bosch Stiftung erhalten!
Herzlichen Glückwunsch!
Jassin Dörner von der Alemannenschule Wutöschingen im Gespräch mit Geschichte 21
Welche Chancen bieten sich an Schulen mit dem Schwerpunkt personalisiertes Lernen für den Geschichtsunterricht? Wie lassen sich digitale Medien sinnvoll für den Geschichtsunterricht einsetzen? Jassin Dörner, Geschichtslehrer an der Alemannenschule Wutöschingen (ASW) äußert sich dazu ausführlich im Interview mit Geschichte 21.
Als ich mit einem Teil meines Kollegiums an einem Sonntag im November 2018 im Bus gen Wutöschingen, nahe der Schweizer Grenze, saß, hatte ich es schon geahnt: an einer solchen Schule müsste sich doch ein Geschichtslehrer oder eine Geschichtslehrerin finden, der bzw. die einschlägige Erfahrungen mit personalisiertem Lernen und dem Einsatz digitaler Medien im Geschichtsunterricht hat.
Der Kontakt zu Jassin Dörner, Geschichtslehrer an der ASW, war schnell hergestellt. Jassin Dörner hat sich sofort für ein Interview mit Geschichte 21 zur Verfügung gestellt! Und er hat viel zu berichten – nicht selbstverständlich, denn Jassin Dörner und das Kollegium der bereits vielerorts hoch gelobten Alemannenschule, einer Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg, sind zzt. mit der Einrichtung der neu genehmigten gymnasialen Oberstufe beschäftigt!
- Wer noch nicht mit dem Konzept des Personalisierten Lernens in Verbindung mit der Nutzung digitaler Medien (in seiner Ausprägung an der Alemannenschule Wutöschingen) vertraut ist, der bekommt hier eine Einführung aus erster Hand!
- Wer sich fragt, inwiefern Personalisierung und Nutzung digitaler Medien im Geschichtsunterricht möglich und sinnvoll ist, der bekommt hier nicht nur Anregungen, sondern mit der Alemannenschule auch ein „good-practice“-Beispiel präsentiert!
Jassin Dörners Weg zur „Kinder-Uni“
Geschichte 21: Herr Dörner, Sie sind Geschichtslehrer an der Alemannenschule Wutöschingen (ASW). Könnten Sie sich den Leserinnen und Lesern von Geschichte 21 kurz vorstellen?
Jassin Dörner: Ich bin Lernbegleiter und unterrichte die Fächer Geschichte und Französisch. Zudem leite ich die Fachschaft Geschichte an der Alemannenschule.
Persönlich hatte ich keine geradlinige Schullaufbahn, da meine Eltern aus beruflichen Gründen häufig den Wohnort wechseln mussten und zum Teil im Ausland tätig waren. Von daher wurde ich in meiner Kindheit von einer Vielzahl von Erfahrungen in verschiedenen Schularten bzw. -formen mit ihren jeweiligen Eigenheiten geprägt. Die Spannbreite umfasst normale öffentliche Schulen, Privatschulen, eine Fernschule bis hin zur Internatsschule. Nach meiner Ausbildung zum staatlich geprüften Fremdsprachenassistenten machte ich mein Abitur auf dem zweiten Bildungsweg an einer Fachoberschule in Ludwigshafen mit Schwerpunkt Technik bzw. Gestaltung. Anschließend studierte ich an der Universität Trier Geschichte und Französisch auf Lehramt an Gymnasien.
Zwar habe ich mit dem Abitur die Studierfähigkeit zertifiziert bekommen, was dies aber wirklich bedeutet, habe ich erst an der Universität lernen müssen. Sie müssen wissen, dass ich aus einem nichtakademischen Haushalt stamme und damit das universitäre Geschehen mich zu Beginn des Studiums vor neue scheinbar unbewältigbare Herausforderungen stellte. Auch meine bisherige Schullaufbahn konnte mich nicht angemessen darauf vorbereiten. So habe ich im Studium zunächst durch Autodidaktik vieles nachholen müssen, jedoch war das kooperative Lernen bzw. das Lernen im kommunikativen Austausch ausschlaggebend für meinen persönlichen Lernerfolg.
Das innovative Konzept der Schule hatte mich sofort überzeugt, da mich das selbstverantwortliche Lernen an meine eigene Studienzeit erinnerte und ich die Schule daher als eine Art „Kinder-Uni“ wahrnahm.
Jassin Dörner, Geschichtslehrer an der ASW
Nach meinem ersten Staatsexamen habe ich mein Referendariat am Schiller-Gymnasium Heidenheim absolviert und damit viele Erfahrungen innerhalb eines klassischen Gymnasialbetriebs sammeln können. Während ich auf eine Beamtenstelle in Baden-Württemberg wartete, arbeitete ich als Vertretungslehrer an der Integrierten Gesamtschule in Frankenthal, die mir auch hilfreiche Einblicke in den Umgang mit heterogenen Lerngruppen, die Teamarbeit in der Lehrerschaft und den Einsatz von interaktiven Whiteboards gab.
Schließlich bewarb ich mich bei der ASW in Wutöschingen. Das innovative Konzept der Schule hatte mich sofort überzeugt, da mich das selbstverantwortliche Lernen an meine eigene Studienzeit erinnerte und ich die Schule daher als eine Art „Kinder-Uni“ wahrnahm. Durch meine Vertretungsstelle und meine Vorstellungsgespräche an anderen Gemeinschaftsschulen hatte ich die Möglichkeit, Schulen zu vergleichen.
Die ASW war für mich letztlich die erste Wahl, weil sie insgesamt ein sehr fortschrittliches Konzept und ein äußerst engagiertes Personal hat, welches einen respektvollen Umgang miteinander pflegt. Hinzu kam noch die Aussicht auf eine Erweiterung um eine Oberstufe, die nun zu Beginn des kommenden Schuljahres angeboten wird.
Personalisiertes Lernen an der Alemannenschule Wutöschingen
Geschichte 21: Die ASW ist bekannt für ihr Konzept des personalisierten Lernens. Könnten Sie es für die Leserinnen und Leser von Geschichte 21 skizzieren?
Lernatelier im sogenannten „Weißen Haus“ der ASW © Gemeinde Wutöschingen / Alemannenschule Wutöschingen; Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0 DE
Jassin Dörner: Personalisiertes Lernen wird im alltäglichen Sprachgebrauch meist synonym mit individualisiertem, kompetenzorientiertem und differenziertem Lernen verwendet. Auch wenn es keine allgemein gültige Definition von personalisiertem Lernen gibt, lassen sich in den einzelnen Begriffserklärungen Überschneidungen finden. Meiner Meinung nach bietet die im Jahr 2018 erschienene Bosch-Studie Personalisiertes Lernen mit digitalen Medien ein übersichtliches Grundmuster, da sie personalisiertes Lernen in verschiedene Bezugsebenen aufteilt. Ich orientiere mich gerne daran, um das Konzept der ASW zu beschreiben.
1. Ebene: Das Lernziel
Ein zentrales langfristiges Ziel ist hierbei, dass die Lernpartner befähigt werden selbst über das Warum, Was, Wann, Wie und Wo ihres Lernens angemessen entscheiden zu können.
Jassin Dörner, Geschichtslehrer an der ASW
Jassin Dörner: Wichtig beim personalisierten Lernen ist, dass die Schüler – an unserer Schule werden sie „Lernpartner“ (LP) genannt – gemeinsam mit dem Lehrer – wir verstehen uns eher als „Lernbegleiter“ (LB) – selbstverantwortlich ihren eigenen Lernprozess planen. Deshalb erstellen sich die LP jede Woche selbstständig ihren Stunden- bzw. Lernplan. Neben den fixen Terminen, können sie die restliche Zeit individuell nach ihren Lernbedürfnissen planen.
Es existieren festgelegte (z. B. Inputs der Hauptfächer) und individuell gewählte Angebote (z. B. Sport-, Kunst- oder Geschichtsunterricht), die restliche Wochenzeit ist relativ frei belegbar. Zudem wählen die LP pro Trimester selbst aus, welche Nebenfächer (z. B. Geschichte) und welche Themen (im sogenannten „Club“, z. B. „Deutschland nach 1945“) sie behandeln möchten.
Am Ende der Woche vollzieht dann jeder LP anhand seines zuvor selbst erstellten Stundenplans eine strukturierte Reflexion des Lernprozesses der aktuellen Woche. Dabei stellt er sich folgende Fragen: Wurden meine Ziele für die Woche erreicht? Was lief gut? Was hat nicht geklappt? Wie habe ich mich in der Lerngruppe verhalten etc. Diese Reflexion wird dann in den wöchentlich stattfindenden Coachinggesprächen zwischen LP und LB eingebunden.
Das Coachinggespräch ist quasi das „Herzstück“ innerhalb der personalisierten und digitalen Lernumgebung der ASW: Hier werden regelmäßig neben den schulischen Ergebnissen, insbesondere die Lernfortschritte und Bedürfnisse der LP reflektiert und die Entscheidung über eigene Lernziele auf diese übertragen. Dabei steht der Blick auf die persönliche Entwicklung stark im Vordergrund. Nicht umsonst begleiten wir unsere Schützlinge durchgehend von Phase 5 bis zum Schulabschluss.
Beratungsraum der ASW © Gemeinde Wutöschingen / Alemannenschule Wutöschingen; Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0 DE
Ein zentrales langfristiges Ziel ist hierbei, dass die LP befähigt werden selbst über das Warum, Was, Wann, Wie und Wo ihres Lernens angemessen entscheiden zu können. Die digitale Lernumgebung hilft hier unter anderem bei der Dokumentation oder Diagnose des persönlichen Lernprozesses und unterstützt somit ein transparentes Aushandeln der Lernziele.
2. und 3. Ebene: Lerninhalt und Lernansatz
In DiLer sind für alle Fächer und Klassenstufen – an unserer Schule sprechen wir von Phasen – Kompetenzraster hinterlegt, welche den Lernpartnern als Strukturmittel und Orientierungshilfe bei der Erstellung ihres Lernplans dienen.
Jassin Dörner, Geschichtslehrer an der ASW
Jassin Dörner: Die grundlegende Organisationsbasis für das personalisierte Lernen ist unsere Digitale Lernumgebung (DiLer). Diese stellt eine computergestütze Lernplattform dar, zu der alle LP, Eltern und LB mit ihrem Tablet Zugang haben. DiLer wurde von unserer Schule entwickelt und ist eine Open-Source Software, die mittlerweile von mehreren Schulen und anderen Institutionen weltweit verwendet wird.
In DiLer sind für alle Fächer und Klassenstufen – an unserer Schule sprechen wir von Phasen – Kompetenzraster hinterlegt, welche den Lernpartnern als Strukturmittel und Orientierungshilfe bei der Erstellung ihres Lernplans dienen. Die Inhalte hinter jedem Kompetenzraster basieren auf dem aktuellen Bildungsplan und schulinternen Schwerpunkten. Für jede Kompetenz sind in DiLer Stempelkarten hinterlegt, die einen idealen Lernweg vorschlagen, aber von den LP nach individuellem Lerntempo beschritten werden können. In diesen sind alle Materialien, Aufgaben und grundlegenden Lernziele aufgeführt, die man zum Erwerb einer Kompetenz benötigt.
Die Stempelkarten bieten eine Vielzahl an verschiedenen Zugängen wie beispielsweise Arbeitsblätter, Verweise auf Bücher, Lernvideos, analoge und digitale Lernspiele oder -apps, etc.. Die Stempelkarten sind so konzipiert, dass Aufgaben- und Fragestellungen sowohl in Einzelarbeit als auch kooperativ gelöst werden können. Passend zum Kompetenzraster gibt es Input-Angebote, in denen im klassischen Unterrichtsstil Einführungen zu den verschiedenen Kompetenzbereichen zur Verfügung gestellt werden, bevor die LP individuell oder kooperativ weiterarbeiten.
Wenn die Ziele erreicht wurden, ist der LP bereit für den Gelingensnachweis zu dieser Kompetenz. Für den Lernerfolg sind regelmäßige gezielte Rückmeldungen erforderlich. In diesem Zusammenhang bietet sich das Tablet als ideales Lernwerkzeug an.
4. und 5. Ebene: Lernpfade und Lerntempo
Statt Klassenarbeiten mit festen Terminen schreiben die LP an unserer Schule zu jeder Kompetenz einen Gelingensnachweis.
Jassin Dörner, Geschichtslehrer der ASW
Jassin Dörner: Neben dem bereits erwähnten individuellen Lernplan ist auch die Stempelkarte für den eigenen Lernpfad relevant. Die Stempelkarte ermöglicht den Lernpartnern den eigenen Lernweg selbstständig zu gehen und im eigenen Tempo zu arbeiten.
Sobald der Lernpartner sich bereit fühlt, eine Kompetenz nachzuweisen (dies kann er jederzeit eigenständig durch Checklisten, Tests oder im Gespräch mit seinem LB überprüfen), kann er einen Gelingensnachweis (GN) ablegen. Statt Klassenarbeiten mit festen Terminen schreiben die LP an unserer Schule zu jeder Kompetenz einen GN. Darunter fallen schriftliche Tests, Vorlesen oder mündliche Prüfungen, aber auch Lernprodukte wie Präsentationen, Rollenspiele etc.
Das Ergebnis wird dann auf dem Kompetenzraster vermerkt (analog und digital auf DiLer) und innerhalb der wöchentlich stattfindenden Lernberatungen besprochen. Durch die Einsicht in DiLer können die LP, ihre Eltern und andere LB den individuellen Lernprozess unmittelbar nachvollziehen.
6. Ebene: Die Lernenden bzw. die Lerngruppe
Wir haben keine gängige Klassenstruktur ….
Jassin Dörner, Geschichtslehrer der ASW
Jassin Dörner: In unserer Schule findet Lernen in verschiedenen Sozialformen statt. So hat neben dem individuellen auch das gemeinsame und kooperative Lernen einen hohen Stellenwert. Die bereits erwähnten Stempelkarten bieten in jedem Kompetenzbereich die Möglichkeit zwischen Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit zu wählen.
Wir haben keine gängige Klassenstruktur, sondern heterogene Lerngruppen mit unterschiedlichen Altersklassen und Lernniveaus, die flexibel je nach Anforderungen individuell oder kooperativ arbeiten. So gibt es außerdem ein Patensystem, bei dem ältere LP nach dem Prinzip „Lernpartner helfen Lernpartner“ feste Ansprechpartner für neue Schüler sind. Dies unterstützt das Lernen durch Lehren, da die erklärenden LP den Lerninhalt damit auf einer höheren Ebene begreifen.
7. Ebene: Der Lernkontext – der Raum als „dritter Pädagoge“
Unsere Schule legt großen Wert auf qualitativ hochwertige Ausstattung der Räume.
Jassin Dörner, Geschichtslehrer der ASW
Jassin Dörner: Die klassische Klassenzimmerstruktur existiert an unserer Schule nicht. Wir verstehen den Raum als dritten Pädagogen [1], welcher die Lernprozesse der LP je nach Sozialform effizient unterstützen soll. Die Innenarchitektin Doris Fratton gestaltete unsere Schule so, dass jedes Gebäude bzw. Lernhaus eine ähnliche Struktur vorweist:
- Im Erdgeschoss sind Inputräume für die Hauptfächer angelegt. Diese sind vorwiegend für instruktive Einführungsveranstaltungen gedacht.
- Auf derselben Etage befindet sich auch der Marktplatz, welcher den kooperativen Arbeitsbereich darstellt.
- In der oberen Etage sind Lernateliers, in denen die LP – ähnlich wie in Universitätsbibliotheken – ihren eigenen Arbeitsplatz haben. Damit sie in dieser Umgebung konzentriert, leise und individuell lernen können, herrscht dort eine obligatorische Flüsterkultur.
Ein weiteres wichtiges Prinzip an der ASW ist das Lernen in verschiedenen Arrangements. Je nach Bedürfnis, Arbeitsauftrag und den damit verbundenen Methoden oder Sozialformen können die LP selbst entscheiden, ob sie auf dem Boden sitzend, im Liegen oder stehend arbeiten möchten. Hierfür stehen niedrige Tischchen oder Sofabänke, höhenverstellbare Tische und Stehinputtheken zur Verfügung.
Hausschuhkultur an der ASW © Gemeinde Wutöschingen / Alemannenschule Wutöschingen; Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0 DE
Unsere Schule legt großen Wert auf qualitativ hochwertige Ausstattung der Räume, sodass die LP alles Notwendige zum Lernen haben, auch das Wohlbefinden. Deswegen tragen auch alle in unserer Schule Hausschuhe, um den LP einerseits ein Gefühl von Behaglichkeit zu vermitteln, andererseits um einen respektvollen Umgang mit den hochwertig ausgestatteten Räumlichkeiten und den empfindliche Materialien zu gewährleisten.
Zusätzlich legen wir großen Wert auf außerschulische Lernorte, die im „Lerndorf“ Wutöschingen zu Genüge vorhanden sind bzw. im Rahmen von Kooperationen immer wieder neu zustande kommen. Es ist schon was anderes, wenn man beispielsweise den „Waldclub“ auch wirklich im Wald erleben kann.
Fazit: Die „V-8-Begleitung“
Jassin Dörner: Das Konzept des personalisierten Lernens der ASW lässt sich treffend mit dem Begriff „V-8-Begleitung“ zusammenfassen:
- auf vielfältigen Wegen
- mit vielfältigen Menschen
- an vielfältigen Orten
- zu vielfältigsten Zeiten
- mit vielfältigen Materialen
- in vielfältigen Schritten
- mit vielfältigen Ideen
- in vielfältigen Rhythmen zu gemeinsamen Zielen!
Die „V-8-Begleitung“ ist somit eine klare Absage an den althergebrachten „7-G-Unterricht“:
- Alle gleichaltrigen Kinder sollen
- beim gleichen Lehrer
- mit dem gleichen Lehrmittel
- im gleichen Tempo
- das gleiche Ziel
- zur gleichen Zeit
- gleich gut erreichen.
In der fortschreitenden Digitalisierung der Institution Schule sehen wir eine große Chance, um diese V-8-Begleitung optimal zu erfüllen, ohne jedoch auf bewährte analoge Mittel zu verzichten.
Hierbei soll der Einsatz digitaler Medien sich nicht nur auf den Ersatz bisheriger Arbeitsmittel beschränken, sondern mindestens funktionale Verbesserung und bestenfalls das Erzeugen neuartiger Aufgaben mit sich bringen.
In einem „Mischwald“ gibt es keine „Individualisierungsfalle“!
Geschichte 21: Auf einem Vortrag auf der didacta (2018) sprachen der Erziehungswissenschaftler Hilbert Meyer und die Lehrerausbilderin Carola Junghans über die „Individualisierungsfalle“. [2] Die ASW scheint mit einer Mischung aus 1. Gemeinsamem Lernen, 2. direkter Instruktion, 3. individualisiertem Unterricht und 4. kooperativem Unterricht nicht in diese Falle zu tappen, dem Motto „Mischwald ist besser als Monokultur!“ entsprechend. [3] Auf welche Unterrichtsform aus diesem Ensemble setzt der Geschichtsunterricht an der ASW? Könnten Sie das Konzept des Geschichtsunterrichts an Ihrer Schule erläutern?
Besucher und neue Kinder suchen immer wieder vergeblich die Klassenräume, sind leicht verwundert über die überwiegend selbstständig und konzentriert arbeitenden Lernpartner.
Jassin Dörner, Geschichtslehrer der ASW
Geschichtsunterricht an der ASW
Jassin Dörner: Wie bereits aus der näheren Betrachtung des Gesamtkonzepts schließen lässt, handelt es sich mit der ASW eindeutig um einen „Mischwald“, der mit der klassischen „Monokultur“ des Frontalunterrichts wenig gemeinsam hat.
Besucher und neue Kinder suchen immer wieder vergeblich die Klassenräume, sind leicht verwundert über die überwiegend selbstständig und konzentriert arbeitenden LP, die nur flüsternd kommunizieren und keinen Pausen-Gong kennen. Im Prinzip kommen an unserer Schule sowohl allgemein als auch speziell in meinem Geschichtsunterricht all diese genannten Unterrichtsformen zum Einsatz. Schauen wir uns das einmal exemplarisch an:
„Inputraum“ der ASW © Gemeinde Wutöschingen / Alemannenschule Wutöschingen; Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0 DE
- Direkte Instruktion (Einstieg): Der Geschichtsunterricht an der ASW findet wöchentlich als Clubunterricht statt (jeweils dreistündig: 13.20 Uhr bis 15.45 Uhr) und beginnt in der Regel mit einer Input-Phase im Input-Raum, also ganz klassisch mit einem Einstieg, der zur Aufstellung einer problemorientierten Leitfrage bzw. von Hypothesen durch die LP führen soll.
- Für die darauf folgende Erarbeitungsphase erhalten die LP nun entsprechende Materialien und Arbeitsblätter. Nach kurzer Erläuterung der Arbeitsaufträge und Vorgehensweise (Zeitvorgaben, Sozialform, evtl. Gruppenbildung), werden die LP nun je nach Anforderungen der Aufgabenstellungen in die dafür vorgesehenen Räume bzw. Lernorte entlassen. Häufig sind die Arbeitsblätter so konzipiert, dass sie nach Anforderungsbereich und Sozial- bzw. Unterrichtsform dreiteilig gestaffelt sind: So wird für die Erschließung einer Textquelle in der ersten Aufgabe zunächst das Herausarbeiten von Informationen unter bestimmten Gesichtspunkten verlangt. Da dieser Schritt in Einzelarbeit geschehen soll, bleiben die LP dafür wahlweise im Input-Raum oder gehen ein Stockwerk höher ins Lernatelier, wo sie ruhig und konzentriert arbeiten können. Bewährt hat sich für mich, dass ich die Materialien multiperspektivisch anlege, sodass die LP Tandems bilden können und sich auf eine bestimmte Quelle konzentrieren können. Nachdem die LP in Einzelarbeit die verlangten Informationen herausgearbeitet haben, treffen sie sich entsprechend der Zeitvorgaben auf dem Marktplatz, um gemeinsam die zweite Aufgabe zu bewältigen. Diese kann nun daraus bestehen, dass die LP sich gegenseitig ihre arbeitsteilig erfassten Ergebnisse erklären bzw. vergleichen und zugleich notieren, sodass am Ende jeder beide Sichtweisen zu einer Fragestellung auf seinen Arbeitsblättern oder als digitale Präsentationsfolie dokumentiert hat.
- Danach werden in der Integrationsphase die erarbeiteten Ergebnisse der LP gemeinsam besprochen und zusammengeführt. Die LP präsentieren dann ihre Ergebnisse und stellen diese im Plenum zur Diskussion. Die Diskussions- und Feedbackkultur ist bei uns allein schon wegen der wöchentlichen Lerngruppenräte sehr gut ausgeprägt und von daher geben die LP weitgehend selbstständig Rückmeldung, ergänzen oder korrigieren gegebenenfalls einander. Dabei wirke ich als Lernbegleiter eher als moderierende Instanz und schreite nur bei Bedarf als Korrektiv oder Impulsgeber ein. Da alle unsere Räume mit Set-Top-Boxen und Großbildschirmen ausgestattet sind, können die Besprechung von Ergebnissen bzw. Lernprodukten aller Art von jedem LP oder LB jederzeit sofort via Tablet präsentiert werden. In solchen Phasen des kommunikativen Austauschs sind Zeit und je nach Lernsituation adäquate Räumlichkeiten zwei große Vorteile des Clubunterrichts an der ASW, die voll ausgeschöpft werden können. So lasse ich gerne die LP spannende Fishbowl-Diskussionen durchführen, bevor schließlich gemeinsam in der Ergebnissicherungsphase versucht wird die eingangs gestellte Leitfrage zu beantworten. Wichtig für mich ist, dass die LP möglichst selbst die Leitfrage stellen und letztlich beantworten können.
- Am Ende der Clubsitzung gebe ich den LP noch die Möglichkeit das Gelernte zu vertiefen oder auf aktuelle – meist politische – Sachverhalte zu übertragen. So habe ich kürzlich in meinem Club „Deutschland nach 1945“ die Kuba-Krise und die darauffolgende Entspannungspolitik behandelt und dies anschließend auf das zu dieser Zeit aktuelle Treffen zwischen Kim Jong Un und Donald Trump übertragen. Auch das Thema „Überwachsungsstaat“ (DDR) ist gerade im digitalen Zeitalter immer wieder spannend, wenn Bezüge zur aktuellen Lebenswelt hergestellt werden müssen.
- Der Club endet nicht wirklich mit der Sitzung, da bis zum nächsten Mal Wochenaufgaben zu erledigen sind. Dazu gehören Lernprodukte wie Erklärvideos, Learning-Apps oder E-Books erstellen sowie Plakate und Rollenspiele. Die technischen Mittel bekommt jeder LP durch das Tablet zur Verfügung gestellt und das kooperative Erstellen von Texten oder Präsentationen (Funktionen „Zusammenarbeiten“) ist ja heute mit den gängigen Apps möglich.
- Die Begleitung des individuellen und kooperativen Lernprozesses bis zur nächsten Clubsitzung ist durch Sprechstunden und Rückmeldungen über die digitale Lernplattform gewährleistet. Hier gibt es für mich zusätzlich zum Clubgeschehen die Möglichkeit auf den jeweiligen LP passende Maßnahmen der Differenzierung zu ergreifen. Ein Hilfsmittel hierfür ist ein Portfolio, welches jeder LP parallel zum Club erstellen muss und in dem der Lernprozess in regelmäßigen Abständen reflektiert werden soll. Auch hier zeigen sich die Vorteile der Digitalisierung, da jeder LP seinem Tempo bzw. seinen Bedürfnissen entsprechend seine Arbeit über die Lernplattform einreichen und ich flexibel und individuell darauf reagieren kann.
Geschichtsunterricht und personalisiertes Lernen
Geschichte 21: Geschichte lebt als Fach nicht nur, aber in großen Teilen, vom kommunikativen Austausch. Dann, wenn es um das Aushandeln von Lernprodukten, vor allem aber die Urteilsbildung (Sach- und Werturteile) geht, ist als Methode das Gespräch, eine Debatte oder Diskussion zwischen den Schülerinnen und Schülern unerlässlich. Wie passt dies aus Ihrer Sicht mit dem Konzept des personalisierten Lernens und von Individualisierung zusammen?
Jassin Dörner: Gewiss ist der kommunikative Austausch zwischen den LP zentraler Bestandteil unseres Lehr- und Lernkonzepts im Geschichtsunterricht, bei dem sich personalisiertes und kooperatives Lernen keineswegs gegeneinander ausschließen, sondern klug miteinander verzahnt werden.
Wie in allen anderen Fächern der ASW, so arbeitet auch der Geschichtsunterricht nach dem Blended-Learning-Ansatz, indem er personalisiertes Lernen mit digitalen Medien und nicht-virtuelle Settings und Methoden sinnvoll miteinander verknüpft. So sind die Einstiegs- bzw. Inputphasen meist instruktiv gehalten, während bei der Erstellung eines Lernprodukts auf das Tablet zurückgegriffen werden kann.
Ich weise regelmäßig meine Lernpartner darauf hin, dass Geschichte für mich ein Denkfach ist und sie auf ihrer Entwicklung zu kritisch denkenden und mündigen Bürgern und Bürgerinnen unterstützen soll.
Jassin Dörner, Geschichtslehrer der ASW
Während pro Clubsitzung gemeinsam die Leitfrage formuliert und anschließend allen LP damit der gleiche Lerninhalt vorgegeben wird, fällt der Lernpfad sowie der Lernkontext der LP doch sehr individuell aus. Wie bereits beschrieben, entscheiden die LP selbst, wo, mit welchen (Hilfs-) Mitteln, mit wem und wie schnell sie den Stoff erarbeiten möchten.
Arbeitsplätze an der ASW im sogenannten „Weißen Haus“ © Gemeinde Wutöschingen / Alemannenschule Wutöschingen; Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0 DE
Auch wenn der eine Lernpartner in der Erarbeitungsphase das historische Thema tiefer durchdringt als etwa ein anderer, findet dennoch am Ende der Clubsitzung eine gemeinsame Ergebnissicherung und Vertiefung mit dem Lernbegleiter statt, indem die LP in einen kommunikativen Austausch treten. Häufig wende ich hierfür Rollenspiele oder Methoden wie „Think-Pair-Share“, „Fish-Bowl“, Kugellager etc. an. Und wie ich schon vorhin deutlich machte, habe ich dank der Clubstruktur, im Gegensatz zum klassischen Schulunterricht, in dem man i. d. R. nur 45 Minuten Zeit hat, viel mehr Raum und Zeit für vertiefende und reflektierende Diskussionen, bei denen die LP gemeinsame Sach- und Werturteile bilden können.
Auch habe ich festgestellt, dass die Raumbeschaffenheit äußerst motivierend auf die LP wirken kann. So finden bei uns an der ASW die Clubs bzw. Debatten auch mal im Sitzungsaal des Rathauses statt. Und wenn man es gut vorbereitet, lassen sich hervorragend lehrreiche Simulationen von politischen Diskussionen oder Abstimmungen durchführen, z.B. der Ballhausschwur oder die Paulskirchenversammlung.
Ich weise regelmäßig meine LP darauf hin, dass Geschichte für mich ein Denkfach ist und sie auf ihrer Entwicklung zu kritisch denkenden und mündigen Bürgern und Bürgerinnen unterstützen soll. In der Konsequenz dazu ist der kommunikative Austausch ein fester Bestandteil unserer demokratischen Gesellschaft, die meiner Meinung nach nur in einer Gemeinschaftsschule ein echtes Abbild findet.
Differenzierung im Geschichtsunterricht der ASW
Geschichte 21: Will der Geschichtsunterricht auf Personalisierung oder Individualisierung setzen, dann bleiben Differenzierungsmaßnahmen nicht aus. Welche Erfahrungen mit Differenzierung nach Zielen, Inhalten, Methoden, Sprache etc. haben Sie bislang machen können?
Jassin Dörner: Da wir an unserer Schule generell eine sehr heterogene Lerngruppe haben, differenzieren wir hinsichtlich der Zielsetzung grundsätzlich in drei Niveaus, die aufeinander aufbauen:
- Mindeststandard: Das sind die Basisanforderungen, die jeder Lernpartner erreichen sollte, welche hauptsächlich aus Reproduktion bestehen.
- Regelstandard: Die Anforderung hierbei besteht darin, die gelernten Grundlagen in verschiedenen Kontexten anzuwenden.
- Expertenstandard: Bei diesem Niveau werden Transfer- und Abstraktionsleistungen des gelernten Stoffs gefordert.
Diese drei Niveaus durchziehen quasi den gesamten Geschichtsunterricht und sind auch in unseren Gelingensnachweisen zu finden, in denen die Aufgaben mit steigendem Niveau anspruchsvoller werden. Auf meinen Arbeitsblättern verwende ich Operatoren, welche die Anforderungsbereiche Reproduktion, Reorganisation und Transfer sowie Reflexion und Problemlösung abdecken.
Die LP erhalten alle dasselbe Arbeitsblatt mit den entsprechenden Arbeitsaufträgen. Jedoch gibt es für leistungsschwächere LP zusätzliche Hilfen und Erklärungen zur Lösung der Aufgaben. Teilweise erhalten diese auch alternative Aufgaben, die auf ihre Neigungen abgestimmt sind und das gemeinsame Thema sinnvoll unterstützen (z. B. Rollenspiel, Comic, „Learning-App“, Plakat erstellen lassen etc.).
Für leistungsstärkere LP biete ich weitere Zusatzaufgaben, mit denen sie das Gelernte überprüfen, bewerten und / oder beurteilen können. Gerne setze ich diese Experten auch als meine Assistenten bzw. Tutoren ein, die andere LP oder Gruppen in ihrer Arbeit unterstützen.
Ich habe häufig die Erfahrung gemacht, dass jemand, der vorwiegend im Mindeststandard gearbeitet hat, sich sehr gut in anspruchsvolle Diskussionen einbringen konnte oder treffende Leitfragen aufstellen konnte.
Jassin Dörner, Geschichtslehrer der ASW
„Differenzierungsfallen“ vermeiden
Jassin Dörner: Trotz der Differenzierung versuche ich meine LP dazu zu motivieren, alle Aufgaben zu lösen, um – nach dem Prinzip fordern und fördern – ihr ganzes Potential auszuschöpfen. Sonst könnte man Gefahr laufen, dass leistungsschwächere LP sich auf ihrem „Unvermögen“ ausruhen und sich von vornherein selbst klassifizieren, nach dem Motto: „Ich bin doch nur Mindeststandard, also brauche ich alle Aufgaben nicht!“.
Ich habe häufig die Erfahrung gemacht, dass jemand, der vorwiegend im Mindeststandard gearbeitet hat, sich sehr gut in anspruchsvolle Diskussionen einbringen konnte oder treffende Leitfragen aufstellen konnte. Während der Erarbeitungsphase gehe ich auch zu den einzelnen LP und stehe für individuelle Fragen zur Verfügung. Wie bereits erwähnt, sind zusätzlich nach dem Clubunterricht weitere Möglichkeiten der Differenzierung gegeben (z. B. durch Sprechstunden, die Arbeit mit dem Tablet und Rückmeldungen über die digitale Lernplattform).
Meiner Meinung nach ist personalisiertes Lernen mit digitalen Medien im Geschichtsunterricht nicht mehr wegzudenken.
Jassin Dörner, Geschichtslehrer der ASW
Passt personalisiertes Lernen zum Geschichtsunterricht?
Geschichte 21: Sie arbeiten an einer Schule, die sehr stark auf personalisiertes Lernen als Unterrichtsform setzt und haben deutlich mehr Erfahrungen damit als Kolleginnen und Kollegen an anderen Schulen gemacht. Könnten Sie daher bilanzierend erläutern, inwiefern das Konzept zum Geschichtsunterricht passt, worin seine Grenzen bestehen und wo Sie noch Entwicklungspotenzial sehen?
Jassin Dörner: Meiner Meinung nach ist personalisiertes Lernen mit digitalen Medien im Geschichtsunterricht nicht mehr wegzudenken – vor allem wenn man an die heterogene Beschaffenheit der Schülerschaft und die vielen technischen Vorteile berücksichtigt. Außerdem muss man mittlerweile akzeptieren, dass digitale Medien feste Bestandteile unserer modernen Lebenswelt darstellen. Sogar mein Vater, der in der 80ern noch sehr argwöhnisch auf die ersten Personal Computer blickte, hat heute ein Smartphone und erledigt viele Dinge per Internet. Natürlich sollte ein Umdenken der Gesellschaft nicht nur in den einzelnen Köpfen der Bürger stattfinden, sondern früher oder später auch in den Bildungseinrichtungen. Und wenn digitale Medien fast überall gewinnbringende Verwendung finden, warum nicht auch für die Herausforderung innerhalb der Schule?
Chancen der Digitalisierung für den Geschichtsunterricht nutzen
Jassin Dörner: Mithilfe der Digitalisierung haben die Lernpartner durchgehend einen individuellen Zugang zum Lernstoff und können diesen je nach Lerntempo, Neigung und Entwicklungsstand zum Großteil selbstständig bearbeiten. Personalisiertes Lernen eröffnet zwar viele Freiheiten, jedoch muss selbständiges und selbstverantwortliches Lernen klar strukturiert sein und immer durch gezielte regelmäßige Beratung unterstützt werden. Diese ist, ebenso wie die Schaffung von grundlegenden (digitalen) Strukturen und differenzierten Arbeitsmaterialien, sehr zeit- und arbeitsaufwändig, was sich aber langfristig durchaus lohnt.
Mit der Gründung des sogenannten Materialnetzwerks setzt sich die ASW auch für eine Plattform ein, die in Zusammenarbeit mit vielen anderen Gemeinschaftsschulen ein Pool an Materialien anbietet. Dies bietet die Möglichkeit sich gegenseitig erprobte Materialien zur Verfügung zu stellen und sich auszutauschen.
Lernmaterial „analog“ – die ASW stellt Lernmaterial vor allem aber auch digital auf der Lernplattform „DiLer“ bereit. © Gemeinde Wutöschingen / Alemannenschule Wutöschingen; Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0 DE
Es muss außerdem klargestellt werden, dass personalisiertes Lernen nicht als Ersatz für kommunikative Phasen und kooperatives Lernen angesehen werden kann, sondern eher als Komplementärgüter verstanden werden müssen, die den Lernprozess gewinnbringend ergänzen.
Entwicklungspotential für das personalisierte Lernen mit digitalen Medien im Geschichtsunterricht sehe ich in der Ausarbeitung von interaktiven und multimedialen Lehrwerken. Momentan sind diese noch kaum auf dem Markt vorhanden. Ein Lichtblick ist momentan das digitale Schulbuch mBook, das meiner Meinung nach als eines der wenigen digitalen Schulbücher in die richtige Richtung geht.
Desiderat: digitale Schulbücher für das Fach Geschichte!
Jassin Dörner: Ich wünsche mir noch eine Version des mBook für die Sekundarstufe II, das wäre toll! Denn für die Sekundarstufe II existieren solche Lehrwerke noch gar nicht. Ich habe diesbezüglich erst vor kurzem bei mehreren Schulbuchverlagen für unsere im Sommer 2019 kommende Oberstufe angefragt. Leider konnte mir niemand ein wirklich zufriedenstellendes Angebot machen. Es gibt lediglich einzelne Konzepte oder Apps, die dem Anspruch an Interaktivität und Multimedialität gerecht werden, aber kein Gesamtkonzept. E-Books von Lehrwerken mit einigen wenigen, jedoch eingeschränkten Funktionen oder gar reine Abbilder der Printversion zähle ich nicht dazu. Bislang müssen wir Lernbegleiter noch ein didaktisches Arrangement aus verschiedenen Angeboten mühsam zusammenstellen. Die digitale Lernplattform und das Materialnetzwerk bilden hierfür eine gute Basis.
Digitale Lernplattformen im Geschichtsunterricht
Geschichte 21: An vielen Schulen stellt sich derzeit die Frage nach der Integration von digitalen Medien in den Unterricht. Dabei geht es zum einen um die Verwendung von Lernplattformen, auf denen Inhalte digital zur Verfügung gestellt werden, dann um die Benutzung von Apps (z.B. Kahoot, ThingLink etc.), des Weiteren um die Analyse und Interpretation von digital zur Verfügung gestellten Quellen oder Darstellungen (z.B. Wikipedia-Einträge oder Die Quellen sprechen).
Ihre Schule hat meiner Ansicht nach sehr viele Erfahrungen vor allem im ersten Bereich (digitale Lernplattformen) gemacht. Inwiefern spielen im Geschichtsunterricht der ASW digitale Medien – in der ein oder anderen, obig skizzierten, Ausprägung – eine Rolle?
Die Sensibilisierung im Umgang mit digitalen Quellen und Darstellungen ist nicht nur für den Geschichtsunterricht, sondern für alle Beteiligten der ASW ein elementares Anliegen.
Jassin Dörner, Geschichtslehrer der ASW
Jassin Dörner: Digitale Medien und der Einsatz von Tablets spielen auch im Geschichtsunterricht unserer Schule eine essenzielle Rolle, da ich neben klassischen Text-, Sach- und Bildquellen auch mit multimedialen Quellen arbeite. So haben die LP beispielsweise Zugang zur Originalrede von John F. Kennedy während der Kuba-Krise oder zu Filmmaterial über das zerstörte Deutschland nach 1945, welche ihnen noch einmal einen authentischeren und zeitgemäßen Einblick in die Geschichte offerieren.
Auch setze ich Input-Videos oder Filmdokumentationen in meinem Unterricht ein, zu denen die LP entsprechende Arbeitsaufträge erledigen. Dazu müssen sie dann nicht mit allen LP in einem Klassensaal auf einen Fernseher starren, sondern können dies individuell auf ihrem Tablet rezipieren und bei einer unklaren Filmpassage gegebenenfalls noch einmal zurückspulen.
Zudem ist es uns wichtig, unsere LP über die Besonderheiten und Gefahren im Umgang mit digitalen Quellen und Darstellungen aufzuklären. Dies wird ihnen von Anfang an in jedem Geschichtsclub vermittelt. Bereits in unserem Club „Grundlagen Geschichte“ in Phase 5 gestalten die LP unter anderem selbst digitale Darstellungen von Geschichte (z.B. mit BookCreator, Wikieinträge, Erklärvideos) und können dadurch ein kritisches Bewusstsein entwickeln.
Die Sensibilisierung im Umgang mit digitalen Quellen und Darstellungen ist nicht nur für den Geschichtsunterricht, sondern für alle Beteiligten der ASW ein elementares Anliegen. Daher wird dieses Thema auch fächerübergreifend im Unterricht behandelt. Außerdem setzen wir diesbezüglich auf regelmäßige Fortbildungen der Lehrerschaft und Informationsabende für Eltern.
Die hauseigene Lernplattform „DiLer“
Jassin Dörner: Als Lernplattform nutzen wir unsere hauseigene Lösung, die sich ständig in der Fortentwicklung befindet und aus unseren Erfahrungen aus der alltäglichen Praxis schöpfen kann. [4] Für die LP sind alle Unterrichtsmaterialien sowie die Gliederung des Geschichtsclubs in unserer digitalen Lernplattform ersichtlich. So können auch LP, die beispielsweise krank sind, genau nachvollziehen, was im Unterricht behandelt wurde und dies entsprechend nacharbeiten.
Anschließend sind alle LP dazu aufgefordert, ihre bearbeiteten Arbeitsmaterialien sowie ihr Lernportfolio hochzuladen, wodurch das klassische Einsammeln der Hefte wegfällt. Wie ich bereits erwähnt habe, kann man schon sagen, dass es sich bei DiLer um eine vollwertige Lernplattform handelt und sich keineswegs auf die Verwaltung von LP beschränkt. Es gibt aber auch Kollegen, die gerade parallel iTunes U ausprobieren und es auf seine Stärken und Schwächen abklopfen.
Insgesamt ist es uns wichtig, dass auf der digitalen Lernplattform selbstverantwortliches und -ständiges Lernen unterstützt wird:
- Die Lernplattform muss den LP eine gewisse Struktur und auch Transparenz über ihren Lernfortschritt bieten.
- Sie muss neben den inhaltlichen Materialien über alle nötigen Kompetenzen, Operatoren, Anforderungsbereiche, Methoden informieren und zugleich die eigene Arbeitsorganisation und Selbsteinschätzung der LP ermöglichen.
- Auch die Kommunikation ist eine Stärke der digitalen Lernplattform, da Rückmeldungen und der Austausch innerhalb der gesamten Schulgemeinschaft viel gezielter und unmittelbarer erfolgen können.
- Zusätzlich personalisiert wird das Ganze in dem Sinne, dass unsere Plattform verschiedene Herangehensweisen und Lerntempi erlaubt und fördert.
„Learning Apps“ im Geschichtsunterricht
Jassin Dörner: Bezüglich der Verwendung von Apps hat die ASW speziell ein App-Curriculum eingerichtet, das eine Auswahl an Apps beinhaltet, die den LP und LB zur Verfügung gestellt werden. Erst mit diesen Apps wird das Tablet zu einem vollwertigen Arbeitswerkzeug im Schulalltag. Neben den eher universell einsetzbaren Standard-Apps von Apple, die leicht zu bedienen sind und die Bereiche Office, Fotografie und Musik abdecken, gibt es andere, die eher von spezieller Natur sind bzw. eher nur fachgebunden einsetzbar sind.
Für das Fach Geschichte gibt es eine Reihe von Apps, die ich erfolgreich im Clubunterricht einsetzen konnte. Dazu gehört beispielsweise BookCreator, das meine LP verwenden, um ihre Portfolios als digitale Bücher zu erstellen. Zudem lässt es sich auch hervorragend verwenden, um den LP digitale Arbeitsblätter zur Verfügung zu stellen, die sie auf unterschiedliche Art und Weise mit Inhalten füllen können (mit Tablet-Stift, per Tastatur, mit Bild-,Video- oder Tondokumenten).
Wir sind immer wieder offen für neue digitale Hilfsmittel für den Unterricht.
Jassin Dörner, Geschichtslehrer der ASW
So kann ein LP eine Karikatur erst stichpunktartig analysieren, um sie dann in Form eines mündlichen Beitrags eingehend zu besprechen. Solch ein Lernprodukt kann dann einerseits als Gelingensnachweis dienen oder wenn es besonders gelungen ist, als Lernmaterial für andere LP dienen. Zudem eröffnet die Möglichkeit der Bildschirmaufzeichnung den Lernenden vollwertige Erklärvideos zu erstellen. Die handlungsorientierte Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Thema fördert in hohem Maße den fachspezifischen Lernerfolg, aber auch die allgemeine Medienkompetenz.
Für die Erarbeitungsphase setze ich gerne Apps ein, die es einer größeren Gruppe erlauben zeitgleich an einem Thema zu arbeiten. Dies ist bereits bei vielen Standard-Apps wie Pages oder Keynote möglich. Für die Erarbeitung und Zusammenführung von Gruppenergebnissen in Echtzeit eignen sich auch spezielle Apps wie BaiBoard HD, die neben Texten unterschiedliche Medien einfügen lassen, z. B. Schaubilder. Für Mindmaps oder schnelle Brainstormings in der Einstiegsphase kommen Popplet oder Mindnode zum Einsatz.
Motivierende Wissensabfragen für zwischendurch oder in Wiederholungsphasen führe ich erfolgreich mit Quizlet Live oder Socrative durch, die im Prinzip ähnlich funktionieren wie Kahoot. Leider habe ich diese App nur bei Kollegen beobachtet, aber noch nicht selbst eingesetzt.
Wir sind immer wieder offen für neue digitale Hilfsmittel für den Unterricht. Wichtig ist hierbei, dass der Einsatz digitaler Medien sich nicht nur auf den Ersatz bisheriger Arbeitsmittel beschränken soll, sondern mindestens funktionale Verbesserung und bestenfalls das Erzeugen neuartiger Aufgaben mit sich bringt. Wenn beispielsweise eine digital zur Verfügung gestellte Textquelle dies nicht erfüllt, dann gibt es von mir – ganz klassisch – eine Papierkopie.
Außerschulische Lernorte
Geschichte 21: Die ASW baut stark auf eine Kooperation mit außerschulischen Partnern aus der Gemeinde. Inwiefern hat sich der Geschichtsunterricht an Ihrer Schule diesem Konzept angeschlossen?
Jassin Dörner: Aufgrund dieser Kooperationen kann die gesamte Gemeinde Wutöschingen als erweiterte Schule bzw. als „Lerndorf“ verstanden werden. So werden wir beispielsweise durch die örtliche Mediothek unterstützt, indem wir sie zum einen zu Recherchezwecken bzw. zur Informationsbeschaffung, zum anderen auch direkt als Lernort für Inputs, Präsentationen oder Diskussionsraum nutzen können. Darüber hinaus stellt die Mediothek bei Bedarf Materialsammlungen wie einen „Geschichtskoffer“ zusammen, die auf die jeweiligen Clubthemen abgestimmt sind und die Geschichtsclubs sinnvoll ergänzen.
In einem der ältesten Gebäude Wutöschingens, der aus dem Jahre 1564 stammenden Trotte, die heute das Vereinshaus der Fasnachtsgruppe „Frösche“ bildet, kann der Geschichtsclub seine Inputs oder Diskussionen im historischen Ambiente durchführen. Dies gilt ebenso für die zur Klosteranlage gehörenden Klosterschule, in der wir bereits mehrfach schulische Veranstaltungen wie Musicalaufführungen durchgeführt haben. Bezüglich des Geschichtsunterrichts könnte ich mir hier gut im Rahmen eines Projekts eine von den LP geplante und durchgeführte Ausstellung zur Regionalgeschichte vorstellen.
Ein weiteres gutes Beispiel ist die bestehende Kooperation der ASW mit dem ortsansässigen Aluminiumwerk Wutöschingen (AWW), das uns dieses Jahr Führungen anbietet. Die Überlegung in der Geschichtsfachschaft ist es momentan, die AWW für unseren Projektclub „Der Südwesten um 1900“ zu gewinnen. Hierfür haben die LP sich mit regionalgeschichtlichen Aspekten der Industrialisierung auseinandergesetzt und gemeinsam eine digitale Clubzeitung in Form eines multimedialen E-Books erstellt.
Die Geschichte der AWW spielte hier eine wesentliche Rolle und Informationen aus erster Hand wären für die LP eine tolle Sache! Auch möchten wir zusätzlich bis zur nächsten Durchführung des Clubs einen Historiker aus der Gemeinde, der sich auf das Verfassen von Wikipedia-Einträgen spezialisiert hat, für uns gewinnen. Dieser könnte dann in den Clubstunden den LP mit seiner Expertise zur Verfügung stehen oder noch besser, einen Workshop bzw. eine Schreibwerkstatt anbieten.
Dies sind nur Beispiele, die mir spontan einfallen. Was letztlich getan werden kann, hängt auch von unseren Ideen in der Geschichtsfachschaft ab. Es herrscht auf jeden Fall ein Klima der Offenheit und Innovation in unserem „Lerndorf“ und wir freuen uns darüber, dass sowohl die Schulleitung als auch die Gemeinde immer wieder ein offenes Ohr für neue Wege haben und Möglichkeiten der Unterstützung suchen.
Geschichtsunterricht für die „Generation 21“
Geschichte 21: Last, but not least, eine Frage im Geiste dieses Blogs: Worin sehen Sie die Herausforderungen für (Geschichts-)Lehrerinnen und (Geschichts-)Lehrer, die die „Generation 21“, wie ich sie genannt habe, unterrichten?
Die Schüler sollen durch den Geschichtsunterricht für aktuelle politische und gesellschaftliche Themen sensibilisiert werden und diese stets hinterfragen. Das ist uns Geschichtslehrern klar, aber den Schülern leider meist nicht.
Jassin Dörner, Geschichtslehrer der ASW
Jassin Dörner: Wie wir schon aus unserer eigenen Schulzeit wissen, wird Geschichte bzw. Geschichtsunterricht von einem Großteil der Schüler als langweilig, trocken, gar unnötig empfunden. Ich habe den Eindruck, dass das Fach diesen leider allzu falschen Ruf auch noch bei der „Generation 21“ hat.
Schulische Innenarchitektur, wie sie kaum jemand kennt: Einzel- und Gruppenarbeitsplätze im sogenannten „Weißen Haus“ der ASW © Gemeinde Wutöschingen / Alemannenschule Wutöschingen; Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0 DE
Manchmal werde ich von den Schülern gefragt, weshalb man heute noch so „alten Kram“ lernen muss. Daraufhin erkläre ich ihnen, dass es mir nicht wichtig ist, dass die sie die genauen Daten der Punischen Kriege kennen oder wissen, an welchem Tag genau Ludwig XVI. hingerichtet wurde. Viel wichtiger ist es, dass sie Entstehungszusammenhänge verstehen und es in den Gesamtkontext einordnen können.
Der Unterricht soll ihnen helfen zu erkennen, dass sich in der Geschichte Vieles wiederholt. So gab es beispielsweise bereits in der Antike Flüchtlinge und Völkerwanderungen, die aufgrund äußerer Bedrohung oder Nahrungsknappheit neue Gebiete besiedelten und damit neue Konflikte evozierten.
Die Schüler sollen durch den Geschichtsunterricht für aktuelle politische und gesellschaftliche Themen sensibilisiert werden und diese stets hinterfragen. Das ist uns Geschichtslehrern klar, aber den Schülern leider meist nicht. Ich bin davon überzeugt, dass man dies den Schülern klarer deutlich machen muss. Ihnen muss bewusst gemacht werden, dass sie die Methoden bei der Analyse von historischen Quellen auf heutige Informationsquellen übertragen können und dabei politische sowie gesellschaftliche Sachverhalte auch multiperspektivisch betrachten.
Nur, wer seine Geschichte kennt, weiß wer er ist. Altbundeskanzler Helmut Kohl hat es am 1. Juni 1995 in seiner Bundestagsrede zur Geschichte der Vertreibung noch treffender formuliert: „Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten.“
Gerade in unserem Informationszeitalter, bei dem per Mausklick – oder auf dem Tablet per Fingerdruck – ein scheinbar unendliches Wissen digital abgerufen werden kann, müssen wir als Lehrer der „Generation 21“ das entsprechende kritische Analyse-Werkzeug mit auf den Weg geben, um mögliche Gefahren wie Filterblasen oder Echokammer-Effekte im Netz zu vermeiden. Dafür müssen wir als Lehrer aber auch „mit der Zeit gehen“ und die Schüler von heute in ihrer digitalen Lebenswelt „abholen“. Dazu gehört nun mal auch der professionelle Umgang mit digitalen Medien.
Geschichte 21: Herr Dörner, herzlichen Dank für das Gespräch!
Zum Weiterlesen
- Wayne Holmes u.a. Personalisiertes Lernen mit digitalen Medien. Ein roter Faden, Stuttgart: Robert-Bosch-Stiftung; 2018, URL: https://www.bosch-stiftung.de/sites/default/files/publications/pdf/2018-06/Studie_Personalisiertes_Lernen.pdf (Stand: 08.02.2019).
- Hilbert Meyer. „‚Mischwald ist besser als Monokultur'“. Anregungen zur Unterrichtsentwicklung“, Handout zum Votrag 17.03.2010, Universität Oldenburg; 2010, URL: https://docplayer.org/24282504-Mischwald-ist-besser-als-monokultur-anregungen-zur-unterrichtsentwicklung.html (Stand: 08.02.2019).
- Johannes Zylka. Schule auf dem Weg zur personalisierten Lernumgebung. Modelle neuen Lehrens und Lernens. Mit Online-Materialien, Weinheim: Beltz-Verlagsgruppe; 2017, URL: https://www.beltz.de/fachmedien/paedagogik/produkte/produkt_produktdetails/34282-schule_auf_dem_weg_zur_personalisierten_lernumgebung.html (Stand: 02.09.2020).
- Zur Schulentwicklung mit Lern-Management-Systemen am Beispiel von Padlet mein Blogbeitrag Geschichtsunterricht und Schulentwicklung mit Padlet vom 30.11.2020.
Bildnachweise
Nach der Reihenfolge des Erscheinens:
- „Lernatelier der Alemannenschule Wutöschingen“ © Gemeinde Wutöschingen / Alemannenschule Wutöschingen; Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0 DE.
- „Lernatelier im sogenannten ‚Weißen Haus‘ der ASW“ © Gemeinde Wutöschingen / Alemannenschule Wutöschingen; Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0 DE.
- „Beratungsraum der ASW“ © Gemeinde Wutöschingen / Alemannenschule Wutöschingen; Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0 DE.
- „Hausschuhkultur an der ASW“ © Gemeinde Wutöschingen / Alemannenschule Wutöschingen; Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0 DE.
- „‚Inputraum‘ der ASW“ © Gemeinde Wutöschingen / Alemannenschule Wutöschingen; Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0 DE.
- „Arbeitsplätze an der ASW im sogenannten ‚Weißen Haus'“ © Gemeinde Wutöschingen / Alemannenschule Wutöschingen; Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0 DE.
- „Lernmaterial ‚analog‘ – die ASW stellt Lernmaterial vor allem aber auch digital auf der Lernplattform ‚DiLer‘ bereit“ © Gemeinde Wutöschingen / Alemannenschule Wutöschingen; Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0 DE.
- „Schulische Innenarchitektur, wie sie kaum jemand kennt: Einzel- und Gruppenarbeitsplätze im sogenannten ‚Weißen Haus'“ der ASW © Gemeinde Wutöschingen / Alemannenschule Wutöschingen; Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0 DE.
Fußnoten
[1] Vgl. Ausschnitt aus dem Dokumentarfilm Der Raum ist der dritte Pädagoge von Reinhard Kahl, YouTube, URL: https://www.youtube.com/watch?v=8X3FCyO0Buc (Stand: 08.02.2019).
[2] Hilbert Meyer und Carola Junghans. „Unterrichtsqualität in der digitalen Welt“, Vortrag auf dem FORUM UNTERRICHTSPRAXIS der didacta 2018, Hannover, 20. Februar 2018, S. 2.
[3] Ebd., S. 20f.
[4] Vgl. „Johannes Zylka zu DiLer“, YouTube, URL: https://www.youtube.com/watch?v=IUBfvKV92Sg (Stand: 08.02.2019).
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